Klaus D. Rudack

URL: rudack.de/?Unser_Haus___Die_Sanierung_2009___Die_Oelheizung_2008

Die Ölheizung 2008

Die Ölheizung

Ursprünglich bestand das Haus aus 4 Zimmern, zwei im Erdgeschoss, 2 in der ersten Etage. Dazu kamen 2 Kelleräume und ein Dachboden, der zur Trocknung der Wäsche diente. Der Anbau war als Wirtschaftsgebäude gedacht, was in damaliger Zeit eben einen Schweinestall bedeutete. Das weitere Wirtschaftsgebäude wurde erst zu Beginn der 50-ger Jahre errichtet mit gleichzeitigem Umbau des alten Wirtschaftsbereiches zur Küche. Alle bewohnten Zimmer wurden mit Kohleöfen geheizt. Ich kann mich noch an einen strengen Winter in meiner Jugend erinnern, der wunderschöne Eisblumen an die Fenster zauberte.

Gekocht wurde natürlich auf einem Kohleherd, dessen Metallplatten und -ringe öfter in der Woche blank gewienert werden mussten. Da mein Vater als Steiger auf der Schachtanlage Königsborn III/IV arbeitete war die Versorgung des Hauses mit Deputatkohle, später dann mit Deputatkoks und Holz gesichert.

Nach dem Tode meines Vaters im Jahre 1971 ließ meine Mutter zu ihrer Erleichterung eine Ölheizung einbauen. Ein großer Kessel sorgte ab der Zeit für behagliche Wärme im ganzen Haus, die Kohleöfen waren Vergangenheit - die Eisblumen an den Fenstern auch. Ein Elektroofen versorgte die Bewohner des Hauses mit Mahlzeiten und die Zeiten des Anmachholz machen waren für immer vorbei (dachten wir).

Große Radiatoren unter den Fenstern verströmten ihre Wärme durch die Zimmer, Wärme, die aus der Verbrennung von Heizöl gewonnen wurde. C02-Emissionen, Abgasverlsute, Rußzahlen - zu der Zeit alles kein Problem. Bis zum Jahre 1985. Da wollte die alte Schwerkraftanlage nicht mehr, der Kessel war auf, und musste ersetzt werden. Eine neue Anlage wurde eingebaut. 32 KW heizten ab sofort mit einem geschlossenen System und Warmwasserpumpen - aber immer noch mit Erdöl - computergesteuert das Haus. Außen- und Innenfühler regelten die Temperatur, Tagesheizprofile sorgten für komfortablen Einsatz. Nur der Schornsteinfeger ließ sich nun öfter sehen - nicht nur zum Fegen des Kamins. Nach den Ölverknappungen zu Beginn der 70-ger Jahre (vielleicht erinnert sich der eine oder andere auch noch an die Sonntagsfahrverbote) wurde die Leistung der Heizanlage ständig gemessen. Sie arbeitete bis zuletzt immer sehr gut, auchmit den immer weiter verschärften Richtwerten.

Dazu steht ihr auch ein 5000 Liter fassender Öltank zur Verfügung. Stahl, kellergeschweißt, in eigenem, mit dreifachem Anstrich isolierten Kellerraum. Raum der früher zur Lagerung von Kartoffeln, Äpfeln, Sauerkraut, usw. diente, eben als großer Vorratsraum. Das Fenster dieses Raumes diente zur Belüftung und war deswegen immer geöffnet - mit einem Gitter versehen - aber jeder Witterung gegenüber freudig offen stehend. Was zu fusskaltem Boden des darüberliegenden Raumes führte.

Ein Wort noch zu den Ölpreisen: Ich erinnere mich an die ersten Preise zu 9 Pfennig (!) pro Liter Heizöl. In den 80-Jahren zahlten wir schon mal bis zu 85 Pfennig pro Liter, die letzten Lieferungen wurden zwischen 45 und 65 Cent (!) abgerechnet. Vielleicht können Sie verstehen, dass bei diesen Preisen der Ölwagen öfter kommen musste und jeweils nur kleine Mengen liefern konnte.

Verzweiflung pur

Im Herbst 2008 traf uns dann der nächsten GAU. Der Brauchwasserspeicher, der u.a. unser Duschwasser erwärmte, verband sich mit einem neu geschaffenem Loch mit dem Wasser der Heizungsanlage. So konnte der von außen anstehende Wasserdruck von über 4 bar der Gelsenwasserleitung in unsere Heizkörper gelangen, und das Sicherheitsventil dazu veranlassen ab 2 bar den Überdruck in Form von Wasserfällen im Keller zu verteilen. Als erstes wurde eine Auffangleitung "zusammengebaut", damit dies Überdruckwasser über ein Waschbecken geordnet abfließen konnte, und jeder Hausbewohner in die Bedienung eines Absperrventils in der Sicherheitsgruppe der Heizungsanlage unterrichtet. Dieses wurde dann vor und nach jedem Duschgang betätigt um den Wasserdruck in den Rohren unter 2 bar zu halten.

Also, was tun? - sprachen wir. Minimallösung : einen neuen Brauchwasserspeicher neben den alten stellen. da der alte den unteren Teil der Heizungsanlage darstellt und nicht mehr lieferbar ist - oder - eine NEUE HEIZUNG.